Was ist ein Relaunch?
Allgemein bezeichnet ein Relaunch eine Art “Neustart”. Den Relaunch gibt es nicht nur bei der “Wiedereinführung” einer Website, sondern beispielsweise auch bei Produkten im klassischen Sinne. Der Relaunch soll dabei Funktionen verbessern, das Design optimieren, den Inhalt erweitern und verfeinern, sodass das Produkt in neuer verbesserter Form auf den Markt kommen kann. Darüber hinaus kann ein Relaunch z. B. die Überarbeitung des Markenauftritts eines Unternehmens beschreiben. Hierbei werden Corporate Design und Corporate Identity analysiert und nach dem Selbstverständnis des Unternehmens angeglichen. Selbstverständnis, Unternehmensziele und die Vorteile der Marke sollten im Einklang mit dem sein, wie man sich nach Außen präsentiert. Mit der Außenpräsenz ist das öffentliche Erscheinungsbild gemeint – also das, was man beispielsweise in den sozialen Medien und wiederum auf der Website von sich preis gibt.
Was man bei einem Relaunch beachten sollte
Vielen Kunden ist es nicht nur wichtig ein gutes Produkt zu erhalten, sondern sie möchten sich mit dem Unternehmen identifizieren und deren Positionen und Meinungen vertreten können. Damit eine Beziehung zum Kunden aufgebaut werden kann, sollte man stets angemessen mit der Zielgruppe kommunizieren.
Bei einem Relaunch sollte man sich deshalb auch fragen, wie sich die Marke am geeignetsten neu positioniert. Welche Strategie möchte man einschlagen und wie verfolgt man diese am effektivsten?
Zielsetzung beim Relaunch einer Website
Grundsätzlich gibt es natürlich unterschiedliche Gründe für den Relaunch einer Website wie z. B. die Verbesserung von:
- der Nutzerführung und dem Aufbau der Seite
- der Auffindbarkeit bei Suchmaschinen
- dem Design der Seite
- dem Content auf der Website
- der Ansicht der Website auf mobilen Endgeräten
- neuen Funktionen wie beispielsweise die Anbindung eines Shopsystems oder Blog
- der “Technik” der Website, wie z. B. der Ladezeit
Gerade wenn man einen guten Relaunch plant, sollte man überlegen, ob nicht gleich die Umsetzung mehrerer Ziele in Betracht gezogen werden sollten.
Tipps zur richtigen Umsetzung eines Website-Relaunch
Damit der Prozess planbar und überschaubar bleibt, ist das Konzept erst einmal das Wichtigste.
Vorab sollte man sich genau überlegen, welche Schritte dafür erforderlich sind.
1 Die Planung
Wie bei fast allem ist die Planung also das A und O. Damit der Neustart auch entspannt abläuft, sollte man sich vorab darüber im Klaren sein, was im Detail geändert werden soll und vor allem festlegen, welche Zeitspanne und Zeitraum man dafür vorsieht. Plant man die einzelnen Schritte nicht richtig, kann es schnell vorkommen, dass Abstimmungsprobleme im Team auftreten. Verläuft der Planungsprozess durchdacht und sind die umzusetzenden Ideen von vornherein abgestimmt, sind die Schritte auch gut umsetzbar. Gerade bei der Planung sollte man sich genug Zeit nehmen, um spätere Probleme zu vermeiden.
2 Die Zeit
Es ist also wichtig zu bedenken, dass ein gut durchdachter Website-Relaunch nicht innerhalb von zwei Wochen erledigt ist. Es steckt viel Arbeit dahinter, wenn man das Ganze richtig angeht. Im Endeffekt möchte jeder mit seiner Website Erfolg haben und sollte man folglich in Erwägung ziehen, die Seite neu aufzubauen, erfordert das das richtige Maß an Zeit und Geduld.
3 Das Team
Gerade wenn die Website ein ganzes Unternehmen repräsentiert, sollte es von Interesse sein, den Relaunch mit dem Team abzustimmen. Wie möchte man auftreten? Welche Elemente stehen im Vordergrund? Wofür steht das Unternehmen eigentlich und wie kommuniziert man das nach Außen?
Neben dem Inhalt der Website, sollte man sich zudem vorab gut überlegen, welche Features auf der Website für den Besucher überhaupt von Interesse sein könnten und Sinn ergeben. Es kann natürlich schön sein, ein paar Spielereien auf der Website einzubauen. Es kann leider jedoch auch sehr uneffektiv sein Spielereien einzubauen, die für den Besucher gar keinen Sinn ergeben. Das ist nicht nur für denjenigen teuer und zeitintensiv, der die neue Website an den Start bringen will, sondern mindert zudem die sogenannte User Experience. Fragt man sich also vorab, was der Besucher wirklich braucht, spart man nicht nur Zeit bei der Umsetzung, sondern auch Geld bei der Entwicklung.
4 Das Layout
Wie also kann man den neuen Inhalt der Seite mit neuen Features bestmöglich verbinden? Welche Navigation macht am meisten Sinn, um den Besucher durch die Website zu führen und wie sollen die neuen Menü-Punkte auf der Website dargestellt werden?
Hier fallen folglich die Begriffe Usability und User Experience erneut. Die Usability beschreibt grundsätzlich die Benutzerfreundlichkeit einer Website. Eine gute Usability sorgt dafür, dass man eine gute User Experience erreicht. Die User Experience steht für die Nutzererfahrung des Besuchers.
5 Der Designprozess
Sollte man bei der Webentwicklung wenig Erfahrung haben, ist es ratsam, sich Unterstützung beim Relaunch seiner Website zu holen. Nicht nur für die Umsetzung der Ideen ist es effektiver eine Website professionell entwickeln zu lassen. Gerade auch bei der Projektentwicklung- und Konzeption können erfahrene Webdesigner beratend zur Seite stehen. Die Designer und Entwickler können umgehend beurteilen, welche Ideen am ehesten Sinn machen und wie sie folglich geeignet umgesetzt werden können.
6 Die Technik
Welches Content Management System kommt dabei am ehesten in Frage? Wo soll die Website gehostet werden? Möchte man die Website responsive gestalten oder eine Subdomain für die mobile Ansicht anlegen? Welche SEO-Anforderungen gibt es? Soll die Website mehrsprachig angelegt werden? Man muss sich nicht nur Gedanken über das Layout, die Inhalte und den Aufbau der Seite machen, sondern auch die technischen Gegenheiten berücksichtigen. Dabei spielt es beispielsweise auch eine Rolle, wie schnell eine Website lädt. Besucher verlieren bei einer langsamen Website sehr schnell das Interesse.
7 Der Domainumzug
Den Provider oder den Webhoster zu wechseln stellt den Relaunch vor keine große Aufgabe. Sollte jedoch in Erwägung gezogen werden die Domain zu wechseln, sollte man unter anderem beachten, dass Links der alten Domain auf die neue Domain umgeleitet werden sowie Backlinks, die es bereits gab, auf die neue Domain umzustellen. Hierbei ist es also wichtig Plattformen, Blogs oder andere Websiten über den Umzug zu informieren, damit man auch weiterhin von den Backlinks profitieren kann. Die alte Website sollte dabei solange abrufbar bleiben, bis die neue Website fertig ist. Bei der Live-Schaltung muss die alte Seite abgeschaltet werden.
Soll die alte Domain allerdings bestehen bleiben, sollte man sich hierbei gut überlegen, wann man die Website “down” stellt. In der Zeit, in der man die Website überarbeitet, sollten Besucher die Website am besten nicht aufrufen können.
8 Das Testsystem
Gerade wenn das Design der Website angepasst wird, sollte vor der Live-Schaltung getestet werden, ob alles sauber funktioniert. Kann Google die verschiedenen Seiten auch richtig indexieren? Ist die Sitemap eingepflegt, damit Google die Website intelligenter crawlen kann?
Gerade bei Webseiten mit vielen neuen Unterseiten spielt die Sitemap eine entscheidende Rolle, da Google die neuen Seiten leicht übersehen kann. Hierbei ist es zudem wichtig, dass man festlegt, welche Seiten Google wie priorisieren soll.
Bei der Live-Schaltung mit Domainumzug ist es sehr wichtig, dass die Ordnerstruktur der alten Seite weitergeleitet wird, damit man die Rankings bei Google oder anderen Suchmaschinen nicht verliert. Vergisst man die 301-Weiterleitungen denkt Google, dass es die Seite nicht mehr gibt und sie fliegt aus dem Index.
Sollte auf dem Entwicklungssystem mit festen Links in den Texten gearbeitet werden – was jedoch nicht sehr empfehlenswert ist – müssen diese nach dem Umzug unbedingt umgeschrieben werden.
9 Die Sicherheit
Wurde auf der alten Website noch kein SSL Zertifikat verwendet oder soll die neue Website auf einer anderen Domain laufen, empfiehlt es sich ein SSL Zertifikat für die neue Website anzulegen. Falls auf der Website ein Kontaktformular verwendet wird oder werden auf anderem Wege persönliche Informationen übertragen, ist dies nach DSGVO sogar zwingend erforderlich.
Es hilft zudem aber auch bei der Suchmaschinenoptimierung, da Webseiten mit verschlüsselter Verbindung besser geranked werden.
10 Die Schulung
Fällt die Wahl auf ein neues CMS, darf man nicht vergessen, die Mitarbeiter, die redaktionell an der Seite arbeiten werden, bereits vor der Live-Schaltung neu zu schulen.
11Die Live-Schaltung
Fehler, die zuvor bei den Tests auffallen, sollten unbedingt vor der Live-Schaltung behoben werden und erneut getestet werden. Hierbei sollten Analysen mit Relaunch Reportings und Ranking Tests durchgeführt werden.
Nach dem Relaunch
Stetige Optimierungs- und Verbesserungsmaßnahmen sind auch nach dem Relaunch der Website sehr wichtig. Wenn man mit der Website langfristig Erfolg haben will, muss man stetig an ihr arbeiten, um Fehler zu korrigieren. Hierbei ist es von Vorteil einen Account für Search Console anzulegen, um auf Fehlermeldungen von Google direkt reagieren zu können.
Fazit
Für einen erfolgreichen Relaunch bedarf es Zeit. Egal aus welchem Grund man sich dafür entscheidet: Das Vorhaben muss gut geplant sein. Damit ein Websiten-Relaunch reibungslos funktioniert, gibt es einiges zu beachten.
- Die wichtigsten Fragen, die man sich vorab stellen sollte, noch einmal im Überblick:
- Welche Ziele verfolge ich mit dem Websiten-Relaunch?
- Welche Strategie mächte ich verfolgen?
Stimmt mein Content?Welche Layout und Design-Vorstellungen habe ich? - Welche Features und Funktionen sind für meine Zielgruppe interessant?
- Welches CMS ist für mich das Richtige?
- Möchte ich die URL-Struktur erneuern oder die alte Domain behalten?
- Möchte ich SEO-Maßnahmen vornehmen?
- Welche technischen Voraussetzungen müssen für meine Website gegeben sein?
- Habe ich die Sitemap, Backlinks und 301-Weiterleitungen bedacht?